Ansatz

Die Individualpsychologie nach Alfred Adler geht davon aus, dass jeder Mensch nach Sicherheit strebt. Fühlt sich der Mensch respektiert, anerkannt, geschätzt und in einer Gruppe von Menschen integriert, erlebt er Sicherheit und Eigenwertigkeit.

Wir sind in unserer Entwicklung auf Ermutigung durch Andere angewiesen, um uns entfalten zu können. Wesentliche Ermutigungserfahrungen sind Sicherheitserleben („Ich habe einen Platz in dieser Welt!“) und die Bestätigung des Eigenwertes durch das Erleben von Autonomie und Beziehung („Ich fühle mich als Person angenommen, unabhängig von Leistungs- und Bewertungsdruck!“).

Der Mensch ist ein soziales Wesen und will dazu gehören (zur Familie, Klassengemeinschaft, Freundeskreis, usw). Das Zugehörigkeitsgefühl ist also als ein menschliches Grundbedürfnis zu verstehen.

Insbesondere dann, wenn das Selbsterleben des Kindes geprägt ist von großen Verunsicherungen und entmutigenden Erlebnissen wie Vereinsamung, (Selbst-)Abwertung, Gewalterfahrungen, Ängsten und Isolation, zeigt es herausfordernde Verhaltensweisen, die Eltern, Erzieher*innen, Pädagog*innen immer wieder vor Schwierigkeiten und großen Problemen stellen und mitunter hilflos zurücklassen.

Was also tun, wenn ein Kind nicht in die Gemeinschaft der Gruppe findet und permanent trotzig, aggressiv, provozierend oder aber ängstlich, gehemmt, überangepasst, flüchtend agiert?

Die Individualpsychologie kann dabei helfen, jenseits von Verstärker- und Belobigungsmodellen, eine neue Einstellung zu sich und dem Kind zu erlangen. Alternative Handlungsmöglichkeiten können eröffnet und ausprobiert werden.

„Bevor ein Kind Schwierigkeiten macht, hat es welche.“

– Alfred Adler